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周佳莹

周佳莹Eva老师,现任上海欧风德语教师,并任Bosch, 拜耳,大众以及Schindler等世界500强的德语培训师。2016年获“欧风**受欢迎教师奖”。 善于教授初、中、高级课程,以及欧标考试的辅导,特长教授德福冲刺班,高分学员众多。尤其是词汇教学,可以帮助学生在短时期内, 有趣的快速提高词汇量,在脑中形成系统的词汇网,深受学生喜爱。

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德语小故事:Der Klabautermann



Es ist schon ziemlich lange her, da lebte einmal auf der Insel Rügen in der Ostsee ein Mann, der vor Kraft nur so strotze und B?ume h?tte ausrei?en k?nnen, wenn man ihm Gelegenheit dazu gegeben h?tte. Jan Classen hie? er, war von Beruf Fischer und immer im Streit mit den Naturm?chten um ihn herum.

Sein Haus hatte er auf einem der Kreidefelsen der Insel gebaut. Nahe am Abgrund, aber so hoch, dass selbst bei stürmischer See die Wellen und Wogen seinem Heim nichts anhaben konnte. Jedes Mal, wenn das Wetter wieder einmal stürmisch umher ging und die Menschen in Angst und Schrecken versetzte, dann stellte sich Jan Classen an den Felsrand und erhob seine Stimme. ?Du kannst uns nichts anhaben. Mein H?uschen steht hoch oben auf dem Felsen, mein Boot ist sicher und meine Hand stark“, brüllte er dem Meer entgegen, das dann jedes Mal noch ein wenig wilder tobte.

Nur seine Frau Helge mochte den Fischer dann noch zu b?ndigen. ?Sag nicht solche Worte“, versuchte sie ihn immer und immer wieder zu beschwichtigen. ?So redet man nicht. Das bringt Unglück!“ Doch Jan hob nur die Schultern. Was interessierte ihn das Geschw?tz einer Frau schon.

Helge Classen war gro? gewachsen und so wie ihr Mann vom Wetter gegerbt. Noch erkannte man in ihrem Gesicht die verblühende Sch?nheit, die es einstmals ausgestrahlt hatte. Ja, Helge Classen war ein hübsches junges Ding gewesen, dem viele junge M?nner gerne den Hof gemacht hatten. Viele von denen waren aus gutem Haus gewesen und h?tten ihr ein vortreffliches Leben in Reichtum bescheren k?nnen. Ein Leben ohne Mühen und Arbeit. Doch Helge hatte sich für Jan Classen entschieden, den armen Fischer.

In ihn hatte sie sich verliebt, und auch er liebte die junge Frau von Herzen, auch wenn er manchmal ein wenig grob mit ihr umging. Helge hatte alle Warnungen ihrer Mutter in den Wind geschlagen und dem eigensinnigen Mann das Ja-Wort gegeben.

ie Ehe war über die Jahre hinweg glücklich geblieben. Helge war ihrem Mann nicht nur eine gute Frau, sondern half ihm auch flei?ig bei der Arbeit. Mitunter fuhr sie sogar mit ihm hinaus aufs Meer, um ihn beim Fischfang zu unterstützen. Doch eines trügte das Glück der Eheleute. Noch immer hatten sie kein eigenes Kind, und darüber war vor allen Dingen Helge mehr als traurig. Wie gerne h?tte sie einen kleinen Jungen oder ein kleines M?dchen in den Armen gewiegt.

Jan Classen war im Gegensatz zu seiner Frau ein Eigenbr?dler. Nicht zuletzt aus diesem Grund hatte er sein kleines Haus weit au?erhalb des Dorfes auf den Klippen der Kreidefelsen gebaut. Immerhin hatte er bei dem Bau berücksichtigt, eine Wasserquelle in der N?he zu haben, um so seiner Frau das Wasserholen nicht allzu schwer zu machen.

Diese Quelle sprudelte das frischeste Wasser überhaupt in der Gegend, doch sie barg irgendein Geheimnis, das hatte Helge schon bei ihrem ersten Besuch gespürt. Irgendwie hatte sie das Gefühl gehabt, dass jemand sie ansah und sich ein Gesicht im Wasser gespiegelt hatte, das nicht das ihre gewesen war.

Doch als sie zu Hause ihrem Mann von diesem Erlebnis erz?hlte, da hatte er sie nur herzhaft ausgelacht. Eines Tages aber, als Helge wieder einmal mit ihren Eimern an der Quelle sa?, kam Knut, der alte Ziegenhirt, daher und sprach sie an. ?Du dummes Weib“, sagte er, ?was tust du denn da? Du kannst doch aus dieser Quelle kein Wasser holen. Wei?t du denn nicht, dass das hier der Eingang zu der Behausung des Klabautermanns ist?“

Vor lauter Schreck lie? Helge den Eimer fallen. ?Was“, stammelte sie voller Entsetzen. ?Hier wohnt der alte Wassergeist, der so viel Unheil über die Seeleute bringt?“ ?So ist es“, entgegnete der alte Mann. ?Nimm dich vor ihm in acht.“

Doch auch als Helge ihrem Mann Jan von diesem Erlebnis berichtete, lachte er nur. ?Du glaubst doch nicht wirklich diesen Unsinn, den dir der alte Ziegenhirte erz?hlt hat“, spottete er h?hnisch. Und damit war für ihn die Sache erledigt.

Helge aber ging fortan nur noch mit einem mulmigen Gefühl zur nahe gelegenen Quelle. Denn jedes Kind kannte zu dieser Zeit die Sagen um den Klabautermann, der bei Unwettern ganze Besatzungen und ihre Schiffe auf den Grund des Meeres bef?rderte. Kaum hatten die Seeleute dann ihren letzten Atemzug getan, da soll der Klabautermann jedes Mal in gellendes Gel?chter ausgebrochen sein – so erz?hlte man sich auch auf Rügen unheimliche Geschichten über ihn.

Helge war so unglücklich über den vermeintlichen Nachbarn, dass sie eines Tages ihrem Mann vorschlug, ein neues Haus im Dorf zu bauen. Sie wolle auch alle Ersparnisse dafür opfern, bettelte sie. Doch Jan Classen wollte erneut von dem Ansinnen seiner Frau nichts wissen.

Eines Tages, als Helge wieder einmal am Ufer des Baches sa?, in den die Quelle des Klabautermanns ihr Wasser sprudelte, da wurde sie pl?tzlich durch ein lautes Platschen unmittelbar neben sich aus ihren Gedanken gerissen. Als sie den Blick ins Wasser lenkte, sah sie dort ein Kind zappeln und strampeln – und zog es sofort heraus.

An Land prustete das Menschenkind, das sich schnell als kleiner, vielleicht dreij?hriger Junge entpuppte. Auf Helges Frage, wer er sei und woher er komme, konnte der Kleine aber nur sagen: ?Bautzmann!“ Ein komischer Name, dachte Helge bei sich und sah sich um. Doch nirgends war ein Erwachsener zu sehen, zu dem der Kleine h?tte geh?ren k?nnen. So nahm sie ihn mit nach Hause, trocknete ihn und gab ihm zu essen.

Eine Sch?nheit, dass hatte die besorgte Frau gleich auf den ersten Blick gesehen, war der Junge nun wirklich nicht. Er hatte eine dicke Knollennase, weit auseinander liegende Augen, die grau schimmerten, und Beine so krumm, dass man h?tte meinen k?nnen, er k?nnte darauf kaum laufen. Seine Haare hingen in langen schwarzen Str?hnen herunter und der K?rper war knorrig und starr. Nein, eine Sch?nheit war Bautzmann nun wirklich nicht.

Als Jan Classen am Abend dieses Tages vom Fischfang nach Hause kam, da staunte er nicht schlecht! Ein Kind, damit hatte er nun beim besten Willen nicht gerechnet. Natürlich war den Eheleuten schnell klar, dass sie den Jungen nicht einfach bei sich behalten konnten. Seine Eltern würden sicher schon nach ihm suchen.

Gleich am n?chsten Morgen zog also Jan Classen ins Dorf aus, um sich nach den Eltern oder anderen Anverwandten des Kindes zu erkundigen. Doch niemand schien den Jungen zu vermissen. Niemand hatte geh?rt, dass ein Kinder verloren gegangen war. So kam es, dass Classens auch nach Wochen noch nicht wussten, wohin der Knabe, den sie Klaus getauft hatten, nun wirklich geh?rte. Und so beschlossen Jan und Helge, Klaus Bautzmann einfach bei sich aufzunehmen.


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